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Protestbotschaft an das japanische Umweltministerium, das eine gemeinsame Erklärung auf dem Treffen der Klima-, Energie- und Umweltminister der G7-Staaten in Sapporo im April 2023 plant

  

Das Umweltministerium Japans gab im Dezember 2022 bekannt, radioaktiv kontaminierte Erde, die nach dem Nuklearunfall von Fukushima entstanden und zur Zeit abgetragen und im Zwischenlager in der Präfektur Fukushima gelagert ist, in den Shinjuku Gyoen Garten in Tokio,  in die Präfekturen Saitama und Ibaragi zu bringen, um dort das „Versuchs- und Demonstrativprojekt für das Recycling der abgetragenen Erde“ (nachstehend „das Versuchsprojekt“) durchzuführen.

 

Darüber hinaus bereitet sich das Ministerium laut Medienberichten darauf vor, auf dem Treffen der Klima-, Energie- und Umweltminister der G7-Staaten in Sapporo im April 2023 eine gemeinsame Erklärung abzugeben, in der stehen soll, man begrüße den Prozess zur Ableitung von kontaminiertem Wasser ins Meer und das „Versuchsprojekt“. Wir sind darüber sehr empört. 

 

Das Umweltministerium bezweckt mit diesem „Versuchsprojekt“ offensichtlich behaupten zu können, man habe die Unbedenklichkeit bestätigt, um so radioaktiv verseuchte Erde im ganzen Land zu recyclen und zu verteilen. Jedoch ist diese Maßnahme ohne ausreichende Rechtsgrundlage und ohne Konsens in der Bevölkerung höchst problematisch.

 

Alles hat ursprünglich damit begonnen, dass das Umweltministerium Japans ein aussichtsloses Versprechen abgab, die abgetragene radioaktiv kontaminierte Erde im Zwischenlager innerhalb 30 Jahren nach dem Lagerbeginn (bis März 2045) aus der Präfektur Fukushima zu schaffen und endgültig zu entsorgen. Um möglichst viel von der verseuchten Erde bis zu dieser Frist wegzuschaffen, erließ das Ministerium eine neue Richtlinie, nach der radioaktive Stoffe unter 8.000 Becquerel pro Kilogramm recycelt werden dürfen, was aber zur „Reaktorverordnung“ im Widerspruch steht, die das Recyclen von Stoffen mit Cäsium 134 und 137 über 100 Becquerel pro Kilogramm verbietet.

 

Bei radioaktiven Abfällen ist dabei am wichtigsten, sie zentral und kontrolliert zu lagern und sie nicht zu zerstreuen, denn radioaktive Substanzen könnten, einmal zerstreut, unkontrolliert und unbemerkt die Umwelt verseuchen und Menschen und Tiere Strahlungen aussetzen. Es ist inakzeptabel, die bereits zusammengetragene und zentral gelagerte kontaminierte Erde wieder herauszuholen, zu transportieren und zu verwenden, denn damit könnten Menschen unnötig der Strahlung ausgesetzt werden.

 

Es ist unverantwortlich, das immer mehr werdende, angehäuftes radioaktiv verseuchte Kühlwasser aus den havarierten Reaktoren und angesammelte kontaminierte Erde nur „aus den Augen schaffen“ zu wollen, während die Nuklearkatastrophe von Fukushima noch immer nicht vorbei ist. So wird die eigentliche Lösung des Problems einfach nach hinten verschoben. Das würde auch nicht ohne Folgen bleiben für die Umwelt.

 

Es ist nicht hinzunehmen, dass das japanische Umweltministerium Kollegen der anderen G7-Staaten zu überreden versucht, eine gemeinsame Erklärung darüber abzugeben, in der die Verbreitung von radioaktiven Abfällen begrüßt werden soll. Wir appellieren daher an die Bürger der G7-Staaten gegen das Vorhaben Japans, radioaktiv verseuchte Erde zu verstreuen und kontaminiertes Wasser ins Meer abzuleiten, entschieden zu protestieren und ihre Stimme zu erheben.

 

Bürgerinitiative gegen das Heranbringen der radioaktiv kontaminierten Erde aus Fukushima in den Shinjuku Gyoen Garten